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AutorenbildMichael Lachner

Warum Hanf? Die Vielseitigkeit einer Pflanze

Aktualisiert: 25. Jan.

Die vielfältigen Anwendungen von Hanf erstrecken sich von der Herstellung hochwertiger Textilien aus Hanffasern sowie Baustoffen aus Hanfschäben über die Produktion nahrhafter Lebensmittel aus Hanfsamen bis hin zur Verwendung von Cannabinoiden in der Medizin. Wofür Hanf darüber hinaus noch verwendet werden kann und welche Eigenschaften diese Ressource mitbringt, klären wir in folgendem Artikel.

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Das Bild zu diesem Beitrag wurde mittels OpenAI's ChatGPT generiert.

Inhaltsverzeichnis


Umweltfreundliche Hanfprodukte

Ein wesentlicher Grund für das gesteigerte Interesse an Hanf liegt in seiner Nachhaltigkeit. Als wertvoller und vielfältig nutzbarer Rohstoff nimmt er daher eine zentrale Position als ökologsicher Akteur im Rahmen der uns bevorstehenden Herausfoderungen durch den Klimawandel und der Unabhängigkeit bei der Beschaffung von Ressourcen ein.


Im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen erfordert der Hanfanbau unter anderem weniger Wasser und Pestizide - siehe hierzu unseren Blogeintrag Grünes Wachstum: Hanf als nachhaltige Alternative in der Landwirtschaft. Durch seine Fähigkeit außergewöhnlich viel CO2 zu binden, leistet er darüber hinaus einen substanziellen Beitrag zur Minderung des ökologischen Fußabdrucks. Angesichts seiner Einsatzmöglichkeiten kann Hanf daher wesentlich zum Umweltschutz beitragen.


Der Anbau

Landwirtschaftlich genutzt hat Hanf aufgrund der Vielseitigkeit eine lange Tradition. Die Geschichte des Hanfanbaus erstreckt sich auf über 12.000 Jahre und Funde eines 10.000 Jahre alten Hanfseils in Taiwan lassen darauf schließen, dass Hanf schon in frühen Zivilisationen in Asien und Persien als Nutzpflanze Verwendung fand. Hanf wurde vielfältig eingesetzt, unter anderem für die Herstellung von Kleidung und Papier. Ein bemerkenswertes Beispiel ist auch die Gutenberg-Bibel, die unter anderem auf Hanf gedruckt wurde.

Man kann annehmen, dass Hanf zu den ältesten domestizierten Pflanzen zählt, die der Menschheit bekannt sind. Wäre der Hanfanbau nicht reglementiert und schließlich verboten worden, kann man wohl davon ausgehen, dass es diese Pflanze zur bedeutendsten landwirtschaftlichen Nutzpflanze weltweit geschafft hätte.


Vielseitigkeit von Hanf in der Medizin

Der medizinische Nutzen von Hanf gewinnt seit Mitte des 20. Jahrhunderts, durch sein breites Spektrum an den darin enthaltenen Cannabinoiden, immer mehr Anerkennung. Studien deuten darauf hin, dass sowohl CBD, als auch THC eine Rolle bei der Behandlung von Schmerzen, Angstzuständen und anderen gesundheitlichen Problemen spielen können. Hanf eröffnet in der medizinischen Forschung neue Perspektiven und Horizonte.

Es existieren bereits zahlreiche Studien zu diesem Thema, und die laufende Forschung trägt kontinuierlich dazu bei, unseren Wissensstand weiter zu vertiefen.


Hanf als nachhaltiger Baustoff

Hanf gewinnt auch als nachhaltiger Baustoff an Bedeutung. Hanfkalk, auch als Hanfbeton oder Hempcrete bekannt, gilt als Vorreiter für nachhaltiges Bauen. Die Kombination aus Hanfschäben, Kalk und Wasser schafft nicht nur ein leichtes und effizientes Baumaterial, sondern auch eines, das frei von schädlichen Chemikalien ist.


Energieeffizienz und Hanf

Hanf trägt als Baustoff ebenso zur Energieeffizienz von Gebäuden bei. Neben seiner herausragenden Brandschutzklasse (B-s1, d0) bietet Hanfkalk zusätzliche Vorteile, darunter eine optimale Feuchtigkeitsregulierung und Schimmelresistenz, sowie eine effektive Wärmedämmung mit einem Lambda-Wert von 0,07 W/m·K.


Mögliche Einsatzgebiete rund ums Bauen

Hanf findet in verschiedenen Bauanwendungen vielseitige Verwendungsmöglichkeiten, sowohl in der Sanierung und Renovierung von Fachwerkhäusern als auch in Neubauten. Bis zu 80% eines Hauses können erfolgreich mit Hanfprodukten gestaltet werden, wobei insbesondere folgende Anwendungsbereiche hervorstechen:


Dämmung

Dämmstoffe aus Hanffasern bieten eine hervorragende Wärmedämmung und eignen sich optimal für die Isolierung von Dächern, Fenstern, Wänden und Böden. Die natürlichen Eigenschaften von Hanffasern tragen dazu bei, den Energieverbrauch zu reduzieren und ein angenehmes Raumklima zu schaffen.


Schüttung

Hanfschäben können als Schüttung in Hohlräumen eingesetzt werden, um eine effektive Wärmedämmung zu gewährleisten. Diese Anwendung eignet sich besonders für schwer zugängliche Bereiche, in denen andere Dämmmaterialien schwer einzubringen sind.


Wände

Hanf kann bei der Herstellung von Baustoffen wie Hanfkalk verwendet werden, um umweltfreundliche, leichte und dennoch robuste Wände zu schaffen. Hanfkalk ist bekannt für seine ausgezeichneten bauphysikalischen Eigenschaften, einschließlich guter Wärme- und Schalldämmung sowie einer hohen Brandschutzklasse

Test der Brandschutzklasse von Hanfkalk mit Brenner, Hanf als Baustoff,  Eigenschaften von Nutzhanf, Hempcrete, Hanfbeton
Demonstration der herausragenden Brandschutzeigenschaften von Hanfkalk

4 Stunden unter einer Flamme von 650° C

Auf der Außenseite immer noch 2° C


Renovierung von Fachwerkhäusern

Hanfbaustoffe eignen sich besonders gut für die Renovierung von Fachwerkhäusern. Sie können nahtlos in die bestehenden Konstruktionen eingefügt werden, um etwa den energetischen Standard zu verbessern, während sie gleichzeitig historische Eigenschaften bewahren. Aufgrund der hohen Feuchtigkeitsregulation werden bestehende tragenden Strukturen aus Holz vor Verrottung oder dem Vermorschen geschützt.



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La Maison d'Adam, ein Vorzeigeprojekt für die Rettung eines denkmalgeschützten Gebäudes durch Hanf

Neubauten

Insbesondere in Neubauten, wo eine frühzeitige Integration und Planung möglich sind, erweisen sich Hanfbaustoffe als eine vielversprechende Alternative für die Schaffung von energieeffizienten und umweltfreundlichen Gebäuden. Die breite Anwendbarkeit und die Option, Hanfbaustoffe selbst umfassend einzubringen, bieten die Chance, die Gesamtkosten pro Einheit erheblich zu reduzieren. Dadurch werden Hanfbaustoffe zu einer ansprechenden Wahl für Bauvorhaben, die gleichermaßen auf Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit setzen.


Hanftextilien

Hanftextilien umfassen sämtliche Gewebe, die aus Hanffasern hergestellt sind. Hierzu gehören nicht nur Kleidung, sondern auch Heimtextilien sowie technische Textilien wie Geo- und Agrartextilien. Nach Hanfpapier oder Hanfzellstoff stellen Hanftextilien das bedeutendste Erzeugnis aus Hanffasern dar.

In ihrer Struktur ähneln Hanffasern Leinenfasern, da beide hauptsächlich aus Cellulose (Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände) und Hemicellulose (in pflanzlicher Biomasse vorkommender Vielfachzucker) bestehen. Allerdings zeichnet sich Hanf durch eine außergewöhnlich lange Faserlänge und einen natürlichen Glanz aus, er ist äußerst robust und reißfest - nahezu unverwüstlich.

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Hanfstängel mit Fasern und holzigem Innenbereich

Hanfröste

Die Bezeichnung "Rösten" oder "Rotten" (historisch auch "Röthen" oder "Rätze") bezieht sich auf einen der Verarbeitungsschritte zur Gewinnung von Pflanzenfasern aus Nutzhanf, Flachs, Jute und anderen Bastfaserpflanzen durch Faseraufschluss. Während des Röstprozesses werden die Pektine im Stängel der Pflanze aufgelöst. Dieser "Pflanzenleim" verbindet die Fasern mit den festen Holzbestandteilen der Pflanze. In nachfolgenden Prozessen wie Brechen, Schwingen und Hecheln werden die einzelnen Komponenten dann voneinander getrennt.



Hanfbrechen, Mann mit getrockneten Hanfbüscheln, Hanfröste, Nutzhanf
Das Hanf Brechen mit der Hanfbreche war schwere Arbeit, brachte aber auch einen gewissen Wohlstand in die Dörfer - man nannte Hanf deshalb auch das weiße Gold

Herausforderungen und Potenziale

Trotz der zahlreichen Vorteile steht Hanf vor großen Herausforderungen, sei es durch rechtliche Hürden oder wirtschaftliche Unsicherheiten. In diesen Herausforderungen liegen jedoch auch Potenziale für Wachstum, Innovation und positive Veränderung.


Was braucht es für die nachhaltige und ökonomische Verwendung von Hanf?

Um Hanf in der heutigen Zeit als ernstzunehmende Ressource zu etablieren, braucht es neben Zusammenschlüssen von Landwirten und Industrie, welche verlässliche Abnahmemengen regeln und Ausfälle finanziell auffangen, flächendeckend Aufschlussanlagen zur Weiterverarbeitung des Hanfs. Dies, um eine regionale Herstellung und Weiterverarbeitung zu ermöglichen, Wege zu verkürzen und somit die Preise für Hanfprodukte konkurrenzfähiger zu gestalten.


Warum also Hanf?

In einer Welt, die nach nachhaltigen Lösungen in allen Bereichen und Branchen sucht, könnte Hanf ein möglicher Schlüssel sein. Durch bewusste Entscheidungen und den Einsatz für nachhaltige Produkte können wir gemeinsam dazu beitragen, dass Hanf nicht nur ein Teil der Geschichte, sondern auch eine treibende Kraft für die Zukunft wird.


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